Henryk Boleslaw Szeryng wird in Warschau, Polen geboren.
Henryk Boleslaw Szeryng wird in Warschau, Polen geboren.
Vorspiel bei Bronislaw Huberman. „Der Junge hat großes Talent und Hände wie Jascha Heifetz“, sagt dieser nachher und rät zu weiteren Studien in Berlin und Paris.
Szeryng über Huberman:
„Wenn er über Musik sprach, war das mehr als nur eine Unterrichtsstunde; es eröffnete mir unbekannte Horizonte. Es war Huberman, dem ich es verdanke, dass ich Geiger geworden bin.“
Beginn seiner Künstlerkarriere in Warschau - Johannes Brahms: Violinkonzert in D-Dur, op.77 - Warschauer Philharmoniker unter der Leitung von Georges Georgescu.
Szeryng über Brahms: "Wenn Irgendjemand die Schönheit liebte, dann war es Brahms. Ich fühle mich Brahms eng verbunden – hoffentlich fühlt auch Brahms sich mir verbunden!".
Vorspiel in Paris beim polnischen Premierminister und Komponisten Ignaz Paderewski.
Szeryng über Paderewski:„Er war außerordentlich liebenswürdig, hatte ein ausgezeichnetes Auftreten und strahlte sehr viel Güte und Würde aus. Er war beeindruckend, nicht nur durch das, was er war, sondern auch wie er war: groß mit wunderbarem bis zur Schulter herabfallendem Haar – er war einfach königlich.“
Erster Auftritt in Paris - Salle Pleyel - Johannes Brahms: Violinkonzert in D-Dur, op.77 - Pariser Symphonie Orchester unter der Leitung von Pierre Monteux.
Auftritt in Lausanne. Schweizer Erstaufführung des Violinkonzertes #2, op.61 von Karol Szymanowski - Orchestre de la Radio de la Suisse Romande unter der Leitung von Hans Haug.
Gleichzeitige Welturaufführung in Warschau mit Pavel Kochansky, dem Geiger dem das Konzert gewidmet wurde und der es dann später auch in New York erstaufführen wird. In Paris wird Zino Francescatti das Konzert mit dem Orchestre des Concerts Colonne unter der Leitung von Paul Paray zur Erstaufführung bringen.
Abschluss des Studiums am Konservatorium mit dem Ersten Preis, "Premier Nommé des Hommes et Femmes" und dem Sarasate Preis.
Szeryng erhält seine erste wertvolle Geige, die Andrea Guarnerius 1683 „Sancta Theresiae“. Die Geige war im Besitz des italienischen Komponisten Giuseppe Tartini (1692-1770) zur Zeit der Entstehung der Teufelstriller Sonate. Später gehörte sie dem einzigen Schüler von Nicolò Paganini, Camille Sivori (1815-1894).
Treffen mit dem Premierminister der polnischen Exilregierung, General Wladyslaw Sikorski in seinem Hauptquartier in Paris. Szeryng meldet sich als Freiwilliger der polnischen Armee im Ausland und gibt Anfang 1940 zahlreiche Wohltätigkeitskonzerte für die polnische Armee in Paris und Frankreich.
Erster Aufenthalt in Mexico City mit General Sikorski, der auf der Suche nach einer neuen Heimat für 4.000 polnische Kriegsflüchtlinge ist. Der mexikanische Präsidenten Manuel Ávila Camacho gewährt den Heimatlosen Asyl und versichert auch Henryk Szeryng, dass er jederzeit in Mexico willkommen sein wird.
Von 1945 bis 1956 Professur an der Freien Universität Mexico - Reorganisation der mexikanischen Geigenschule.
Erhält die mexikanische Staatsbürgerschaft.
Auftritt in New York - Carnegie Hall – USA Premiere des Violinkonzertes von Carlos Chavez - New York Philharmonic unter der Leitung von Leonard Bernstein.
Wiederentdeckung des 3. Violinkonzertes von Nicolò Paganini im Haus seiner Urgroßenkelinnen. Szeryng komponiert die Kadenzen und spielt das Konzert 1971 bei Philips mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Alexander Gibson ein.
Ernennung zum Ehrenberater der ständigen mexikanischen Delegation bei der UNESCO.
Im Anschluss an sein Konzert in Jerusalem anlässlich des 25jährigen Gründungstages des Staates Israel in Anwesenheit von Premierministerin Golda Meir und des Bürgermeisters von Jerusalem, Teddy Kollek schenkt Szeryng seine Geige Antonio Stradivarius 1734 "Herkules", Ex-Eugene Ysaye der Stadt Jerusalem.
Szeryng feiert sein 50jähriges Bühnenjubiläum.
Fürstentum Monaco – Szeryng übergibt dem Fürsten Rainier III seine Geige Jean-Baptiste Vuillaume, 1861, eine Kopie der Stradivarius’ "Messias". Sie wird seither von einem der Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters Monte Carlo gespielt.
Auftritt in Atlanta, Georgia - USA Premiere des Violinkonzertes in D-Dur von Reynaldo Hahn - Atlanta Symphony unter der Leitung von Louis Lane.
Am 26.Februar 1928 wurde das Konzert unter der Leitung des Komponisten in Paris uraufgeführt (Solist:Gabriel Bouillon). Es blieb bei dieser einen Aufführung; nach fast 60 Jahren Vergessenheit bringt Szeryng das Werk zurück auf die Bühne.
Auftritt in Kassel im Rahmen einer Deutschland Tournee - Johannes Brahms: Violinkonzert in D-Dur, op.77 - Orchester des Saarländischen Rundfunks unter der Leitung von Myung Whun Chung.
In der Nacht nach dem Konzert fällt Henryk Szeryng in ein Koma, aus dem er nicht wieder erwacht. Er stirbt in den frühen Morgenstunden des 3.März 1988.
So wie sie vor 55 Jahren begonnen hatte, endet auch die Karriere von Henryk Szeryng: mit dem Violinkonzert von Brahms. Ist es Zufall, Schicksal oder Erfüllung eines Wunsches? Fast 10 Jahre zuvor, am 23.Juli 1978 hatte er der mexikanischen Tageszeitung Excelsior ein Interview gegeben, bei dem eine der letzten Fragen des Journalisten war: „Was würden Sie tun, wenn Sie nur noch eine Stunde zu leben hätten?“ Szeryng antwortete: „Ich würde das Brahms Konzert spielen.”.
"Ich betrachte Musik als die edelste Sprache;
sie bringt den Menschen Trost, Freude, Inspiration und Frieden.
Ich denke, dass es lebenswichtig ist, den Frieden zu erhalten
und wenn Musik dabei helfen kann – dann lasst uns musizieren!".
Henryk Szeryng